FAQ für Studienteilnehmende

  • Vielen Menschen gefällt die große Kluft zwischen Arm und Reich nicht. Aber sie sind trotzdem nicht dafür, Vermögen umzuverteilen. Wir untersuchen, wie normale Menschen in ihren Alltagsgesprächen über Vermögen und Ungleichheit sprechen. Während wir einiges darüber wissen, wie die Vermögenden und Einflussreichen in Politik und in Medien über diese Themen sprechen, wissen wir fast nichts darüber, wie gewöhnliche Menschen im Alltag darüber sprechen.

    Wir vermuten, dass in Gesprächen über Vermögen oft die Vorstellungen wiederholt werden, dass Erfolg auf Leistung beruht, dass Vermögen Privatsache ist, und dass Ungleichheit einfach unumgänglich ist.

    In WealthTalks untersuchen wir, wie Menschen in fünf verschiedenen Ländern (Botswana, Brasilien, Südafrika, Deutschland und den USA) online und offline über Vermögen und Ungleichheit sprechen. Wie oft reden die Menschen über diese Themen? Worüber reden sie? Auf welche Weise reden sie darüber? Wie ändern sich diese Gespräche, je nachdem, wer sie führt und wo sie geführt werden. Wir wollen zum Beispiel herausfinden, ob die Gespräche über Vermögen und Ungleichheit im Globalen Süden und im Globalen Nordens anders verlaufen und inwieweit, Fragen von Ethnie in den Gesprächen eine Rolle spielen. Schließlich wollen wir herausfinden, ob die Gespräche beeinflussen können, wie die Menschen über Ungleichheit und Umverteilung denken.

    Wir beginnen mit Fokusgruppendiskussionen, um eine erste Idee zu bekommen, wie diese Gespräche ablaufen. Die Erkenntnisse aus diesen Gesprächen werden wir dann für die nächsten Datenerhebungen im Projekt nutzen.

  • Die genaue Antwort hängt von dem untersuchten Land, der Definition von Vermögen und den verwendeten Daten ab. Generell lässt die Forschung darauf schließen, dass die Ungleichheit bei den Vermögen in den letzten Jahrzehnten in den meisten Demokratien zugenommen hat. Der Anstieg beim Vermögen ist dabei stärker ausgeprägt als bei den Einkommen.

  • Eine Studie von Schröder und Kollegen hilft uns, die besondere Situation in Deutschland zu verstehen. Sie kombinieren unterschiedliche Datenquellen und stellen fest, dass die obersten 10 % der reichsten Einzelpersonen einen Anteil von 67 % am deutschen Nettovermögen haben. Der Anteil der obersten 1 % liegt bei 35 % und der Anteil der obersten 0,1 % bei 20 %. Das mittlere Nettovermögen in Deutschland beträgt 139.007 EUR, der Median des Nettovermögens ist mit 22.800 EUR jedoch deutlich niedriger. Während 25% der Bevölkerung über kein Vermögen verfügen, besitzt das oberste 1% im Median ein Vermögen von über einer Million und die obersten 0,1% sogar 5.650.000 EUR. Weitere Informationen finden Sie hier: Ungleichheit.info, WSI Verteilungsmonitor, Verteilungsfrage.org, Böckler Impulsreihe zur Ungleichheit. Publikationen, die sich an ein breiteres Publikum richten, sind z.B. Butterwegge (2020) oder bpb (2023).

  • Laut der Beobachtungsstelle für Steuerpolitik der Getúlio-Vargas-Stiftung (FGV) verfügte das reichste 1 Prozent in Brasilien im Jahr 2022 über 28 Prozent des gesamten Einkommens, während die reichsten 5 Prozent 40 Prozent hielten. Die übrigen 95 Prozent der Bevölkerung hatten somit nur 60 Prozent des Einkommens zur Verfügung. Diese Daten basieren auf Informationen der brasilianischen Bundessteuerbehörde.

    Weitere Details finden Sie hier: FGV Beobachtungsstelle für Steuerpolitik.

  • Das Vermögen ist in der Bevölkerung der Vereinigten Staaten ungleichmäßig verteilt. Seit den 1990er Jahren hat es immer stärker bei den wohlhabendsten Gruppen der Gesellschaft konzentriert. Heute besitzen die obersten 10 % etwa zwei Drittel des gesamten Vermögens des Landes. Allein das oberste 1 % besitzt über 30 % des gesamten Vermögens. Die weniger wohlhabende Hälfte der Bevölkerung, 168 Millionen Menschen, besitzt zusammen weniger als 3 % des Vermögens. Diese Zahlen stammen von der Federal Reserve und dem U.S. Census.

    Sie können mehr über die Vermögensungleichheit in den USA unter https://www.federalreserve.gov/releases/z1/dataviz/dfa/distribute/chart/#quarter:139;series:Net%20worth;demographic:networth;population:1,3,5,7,9;units:shares;range:1996.1,2024.2.

  • ((Informationen folgen.))

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  • Verschiedene Nichtregierungsorganisationen sind in diesem Bereich tätig.

    Im deutschsprachigen Raum sind dies zum Beispiel Taxmenow, Oxfam Deutschland oder das Netzwerk Steuergerechtigkeit.

    Zu den gemeinnützigen Organisationen, die sich für das Thema Vermögensungleichheit in den USA eingesetzt haben, gehören Oxfam America , Fight Inequality, die Wealth Inequality Initiative und Inequality.org.

    In Brasilien ist ABCDBR eine Organisation, die sich auf die Bekämpfung verschiedener Ungleichheiten, einschließlich Einkommens- und Vermögensunterschiede, durch Berichte und Aufklärungsarbeit konzentriert.

  • Die VolkswagenStiftung ist einer der größten nicht-staatlichen Förderer der akademischen Forschung in Deutschland. Sie ist wirtschaftlich unabhängig von dem Automobilhersteller.

    Das Projekt wird in einer wissenschaftlichen Förderlinie finanziert. WealthTalks ist ein Grundlagenforschungsprojekt und keine angewandte Forschung. Ein Gremium von externen Gutachtern hat über die Bedeutung unserer Forschungsfragen und die Robustheit unserer Methoden abgestimmt.

    Die Wissenschaftler arbeiten für ihre jeweiligen Universitäten und sind völlig unabhängig. Die Stiftung hat kein Recht auf Einmischung in die Erhebung, Analyse oder Ergebnisse der Studie.

  • Sie können uns gerne eine Nachricht an wealthtalks@polsoz.fu-berlin.de schicken.

    Wenn Sie ein Anliegen oder ein Problem an eine unabhängige Stelle melden möchten, wenden Sie sich bitte an m.kuenzler@fu-berlin.de (Mathias Künzler, Ombudsperson, Freie Universität Berlin, Deutschland).

    Für Brasilien wenden Sie sich bitte an die Beschwerdestelle der Bundesuniversität von Rio de Janeiro. Kontakt: secouvidoria@reitoria.ufrj.br